Mittwoch, 16. Februar 2011

Annäherung

„Der ehemalige CSU-Chef Edmund Stoiber rät seiner Partei von einer Annäherung an die Grünen ab.“[1] Das könnte sich zwar als politisch unklug herausstellen, aber sprachlich scheint mir dagegen nichts einzuwenden. „Annäherung an menschliche Leistungen: Revolutionärer Walzenlader ermöglicht autonomen Kohleabbau.“[2] Auch das ist – sieht man einmal von der merkwürdigen Verwendung von autonom (selbstgesetzgebend) ab – in Ordnung.
Die „Annäherung an das ganz Andere“[3] aber sollte man lieber bleiben lassen. Ich glaube, das „ganz Andere“ hat die Eigenheit, daß es, wie weit man sich ihm auch annähern mag, immer gleich weit, nämlich unendlich weit entfernt bleibt. Bei der „Annäherung an die Realität von Traumatisierung in Ostafrika“[4] aber muß man mit E. Henscheid seufzend feststellen, daß sich hier das Nobel-Jargongewäsch ins Schmerzensreiche hochwuchtet.



[1] http://www.welt.de (4.11.2010).
[3] „Die Mystik der Physik. Annäherung an das ganz Andere. Entsprechung zwischen Ergebnissen naturwissenschaftlicher Forschung und Erkenntnissen der Mystik“, von Johannes H. A. Nikel, Ludwig-Verlag, 2010.

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