Mittwoch, 1. Juni 2011

Töten ohne Gewalt

„Dutzende bei Gewalt im Jemen getötet“, schreibt die taz heute, am 1. Juni 2011.
Was tut sich da? Schreiben sie einfach gerne Gewalt und nutzen dafür jede Gelegenheit oder das, was ihnen eine zu sein scheint? Nicht ausgeschlossen, das ist so Brauch unter den Politikern und Journalisten. Aber es könnte auch sein, daß ein Plan dahintersteckt; uns, die wir zu Verschwörungstheorien neigen, scheint dieser Verdacht nicht abwegig. Uns steht mal wieder eine Kampagne gegen den Pazifismus ins Haus, und hier wird sie behutsam vorbereitet.
Normalerweise sollte man angesichts dieser Überschrift ja denken: Was für ein Unsinn, kann man denn auch gewaltlos töten? Doch, wird man uns bald eintrichtern. Auch, ja gerade wer keine Gewalt ausübt, tötet; irgendwie indirekt halt. Darum mußten wir unsere Bundeswehr nach Afghanistan und in den Kosovo schicken, und darum müssen wir sie demnächst dahin schicken, wo unsere Wirtschaftsinteressen in Gefahr sind, die Regierung hat es eben angekündigt. Denn irgendwie und indirekt kann es zu Mord und Totschlag führen, wenn man nicht sofort dazwischenfährt. Nein, nicht mit Gewalt, die verabscheuen wir ja, sondern vielleicht mit einer mobilen Eingreiftruppe und ein paar Kampfflugzeugen. Darauf will uns also die taz – oder sagen wir mal: eine Gruppe von weit Vorausblickenden in der taz, die sind ja nicht alle so – vorbereiten. 

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Naja, das ist jetzt etwas gehässig. Das darf es, wenn es dem Gegenstand gerecht wird. Es wird ihm aber nicht gerecht.

Natürlich können Dutzende nicht bei friedlichem Miteinander getötet werden. Aber: Tausende bei Gewalt in Jemen verletzt! Davon Hunderte schwer verletzt! Und Dutzende bei ebendieser Gewalt gar getötet!

Das ist natürlich zu lang für eine Zeitungsüberschrift, deshalb wird die Aussage auf das schwerwiegendste (die Getöteten) begrenzt. Jeder versteht, wie die Überschrift gemeint ist, und wenn einer sie bewusst falsch versteht (und das alleine deswegen, weil es /möglich/ ist, sie falsch zu verstehen), dann wird die Formulierung dadurch nicht falsch oder auch nur unpässlich.

ps